Waldmeister und Klettkraut – 2 viel zu wenig genutzte Heilkräuter
Der Waldmeister und das Labkraut, vor allem das Klettenlabkraut können wir jetzt überall sammeln. Sie eignen sich hervorrragend für eine Frühjahrskur, sind sie doch beide starke Leber-entgiftend und wasserausscheidend. Ich war am Wochenende bei einem Phytotherapie-Seminar in Fulda und bei einem Kräuter-Spaziergang haben wir allein auf einem Quadratmeter bis zu 10 verschiedene Heilkräuter gefunden, darunter: Schöllkraut, Schafgarbe, Spitzwegerich, Frauenmantel, Gundelrebe, Taubnessel, Gänsefingerkraut, Sauerampfer, Nelkenwurz, kleinblütiges Fingerkraut und Akelei und eben das Labkraut. Das Kletten-Labkraut kennt ihr vielleicht auch als Klebkraut. Es wurde eingesetzt gegen chronische Hautausschläge und Karzinom, der Tee aus dem trockenen Kraute gegen Magen- und Darmkatarrh, pleuritische Beschwerden und Hydrops, als Geheimmittel auch gegen Epilepsie gebraucht. Mehr dazu hier Beim Einkaufen habe ich dann ein Töpfchen Waldmeister erstanden und nun werde ich eine kleine Frühjahrskur beginnen. Ich werde aber auch im Wald danach suchen, denn ich kenne da eine gute Stelle :-). Für den Waldmeister gibt es folgende Indikationen: Leberstauungen, Ödeme, vor allem der Lymphe, aber auch diuretisch bei Steinleiden. Er hat beruhigende Wirkung auch auf kranpfartige Bauchschmerzen – mehr dazu hier Der Waldmeister enthält Cumarine, was man allein schon am Geruch erkennen kann. Auf die Niere wirken Cumarinpflanzen (Waldmeister, Steinklee (Melilotus officinalis), Lavendel oder Tabak(Tabacum)) durch Vermehrung der Diurese. Cumarine: Hier eine Liste der Pharmakologischen Wirkungen und prophylaktische beziehungsweise therapeutischen Anwendungen von Cumarin und CumarinderivatenWirkungAnwendunglymphokinetischLymphödemantiphlogistisch, antiexsudativ, antiödematös,chronische Veneninsuffizenzvasodilatorischkoronare Herzkrankheit (KHK)bronchospasmolytisch, antiallergischAsthmaprophylaxe, Rhinitishepatoprotektiv, antiviralchronische Hepatitis B, Ccytostatisch, cytotoxisch, proapoptotisch, antitumorösNierenkarzinom, malignes Melanom, ProstatakarzinomHemmung epidermaler DNS-SynthesePsoriasisStimulation von Melanozyten und TyrosinaseVitiligoantikoagulatorischvenöse Thrombose, arterielle Verschlußkrankheit, Herzrhythmusstörungen, Herzklappenersatz
Beide Kräuter gehören in die Familie der Rubiaceae, der Rötegewächse. In dieselbe Familie gehören auch die großen homöopathischen Mittel China, Coffea und Ipecacuanha. Verwandte homöopathische Mittel mit Blutungen Mitchella repens – die Rebhuhnbeere – das Geburtshelferkraut: ist ein Rötegewächs, welches in den USA verbreitet ist und zeigt seine Nähe zu den anderen Cumarin-haltigen Rötegewächsen (besonders Waldmeister) in der Wirksamkeit bei Blutungen aus Niere und Gebärmutter. Indianerinnen trinken vor der Entbindung einen Aufguß dieser Pflanze, um die Wehen sicher und einfach zu machen. Ipecacuanha – die Brechwurzel – Husten mit Erbrechen: Ipecacuana ist sehr giftig und führt zu blutigen Durchfällen und Krämpfen bis zum Schock bzw. Koma. Es enthält die Alkaloide Emetin und Cephaelin; aus der Brechwurzel bereitete Medikamente sind deshalb in Deutschland verschreibungspflichtig. China – die Chinarinde – Hahnemanns Blutungs- und Schwächemittel: Die “Schwäche, als wäre ein großer Säfteverlust vorgegangen”, welche ein Ergebnis seiner Prüfungen war, veranlaßte Hahnemann dazu, China in Fällen zu verabreichen, “wo in der Schwäche die Krankheit selbst liegt”, nämlich Fälle, bei denen die Schwäche durch Blutverlust verursacht wird, durch Durchfall, reichlichen und erschöpfenden Schweiß, durch allzu langanhaltenden Milchfluß und andere Verluste von Lebenssäften. (Vithoulkas)